Feel Dementia

Cornelia Bast, Antonia Eggeling

In Europa leben derzeit ca. 10 Millionen Menschen mit Demenz. Aufgrund erhöhter Lebenserwartung werden es 2050 doppelt so viele sein. Diese Menschen ziehen sich aus der Öffentlichkeit zurück, die Krankheit bleibt im Verborgenen. Welche Vorbedingungen müssen erfüllt werden, damit Menschen mit Demenz möglichst lange am öffentlichen Leben teilnehmen können? 

People using listening to sounds in the city

Photo: Cornelia Bast, Antonia Eggeling

Die Menschen sind es gewohnt, sich auf ihre Sinneseindrücke zu verlassen und diese richtig zuordnen zu können. Was aber passiert, wenn man mit einer völlig veränderten Sinneswahrnehmung konfrontiert wird? Die wachsende Zahl von Betroffenen und deren Angehörigen macht Demenz zu einem immer stärker wahrnehmbaren Faktor unseres sozialen Gefüges.

Menschen mit Demenz sollen möglichst lang am öffentlichen Leben teilhaben können.

Wir sind der Ansicht, dass das persönliche Erleben von Verwirrung, Desorientierung und Unsicherheit das Potenzial hat, die Situation von Menschen mit Demenz besser zu verstehen. Aus dieser Erfahrung einer starken Wahrnehmungsveränderung erscheint es leichter, über Demenz nachzudenken und zu reden. Mit unserem Projekt wollen wir dazu beitragen, das gesellschaftliche Bewusstsein über Demenz zu verbessern. Auf eine neue Art und Weise macht das Projekt die individuellen Herausforderungen sichtbar, denen sich Menschen mit Demenz tagtäglich stellen und das in einer Welt, die geprägt ist von Wettbewerb, Geschwindigkeit und Reizüberflutung.

Unser Ziel ist es, das Thema Demenz unkonventionell zu thematisieren und neue Ansätze hervorzubringen. Menschen mit Demenz sollen möglichst lang am öffentlichen Leben teilhaben können.

people using art object

Photo: Cornelia Bast, Antonia Eggeling

Interventionen

Wir haben nicht die Möglichkeit und das Recht zu behaupten: So ist es, dement zu sein. Aber wir können Unsicherheit und Ängste wahrnehmbar machen. In öffentlichen Interventionen bieten wir Menschen in Wien die Möglichkeit, ihre Sinne akustisch und visuell mit Hilfe von zwei künstlerischen Objekten zu beeinflussen.

Tool

Photos: Cornelia Bast, Antonia Eggeling

Photos: Cornelia Bast, Antonia Eggeling

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FD_Groß_Overflow_4
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FD_groß_2
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FD_Groß_WenigerIch_3
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Aus den gesammelten Feedbacks ist ein Kommunikationstool mit zwei Audiodateien entstanden. Es bietet einer größeren Personenzahl unabhängig von den Interventionen die Möglichkeit, das komplexe Thema haptisch, visuell und auditiv zu erschließen. Auch dieses Objekt thematisiert Orientierungslosigkeit, Verunsicherung und Reizüberflutung.

Das Tool wurde in zwei Größen umgesetzt: 13 x 13 cm und 50 x 50 cm.

Time
Running
Location
Austria
Germany
Team
Cornelia Bast
Antonia Eggeling
Links
feeldementia.com/